Das Deutsche Forschungsinstitut für Kinderernährung empfiehlt für Babys und Kleinkinder eine ausgewogene Ernährung mit tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, um eine optimale Nährstoffversorgung sicherzustellen. Eine vegane Ernährung wird das Risiko von Mangelerscheinungen erhöhen, insbesondere bei unzureichender Versorgung mit Vitamin B12, Kalzium und Eisen. Aus diesem Grund sollten Eltern, die ihr Kind vegan ernähren möchten, sich ausreichend informieren und gegebenenfalls eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Eine vegane Ernährung kann das Risiko von Eisen- und Vitamin-B12-Mangel erhöhen
Wie Babys und Kleinkinder optimal mit Nährstoffen versorgen? (Foto: AdobeStock – JenkoAtaman 57146349)
Eine vegane Ernährung für Babys und Kinder ist prinzipiell möglich, erfordert jedoch einiges an Wissen und Planung. Da tierische Produkte wichtige Nährstoffe liefern, müssen Eltern darauf achten, dass ihre Kinder ausreichend mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden. Dabei ist es wichtig, eine abwechslungsreiche Ernährung zu gewährleisten, die genügend Energie, Proteine, Eisen, Kalzium und Vitamin B12 liefert. Vitamin B12 ist in pflanzlichen Lebensmitteln kaum vorhanden und muss daher als Supplement zugeführt werden. Auch eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren sollte gewährleistet werden. Eltern sollten hierbei professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, um eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen zu gewährleisten und Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Welche Nährstoffe sollten in der Ernährung von Babys und Kleinkindern nicht fehlen?
Für eine gesunde Entwicklung von Babys und Kleinkindern sind eine ausgewogene Ernährung und eine ausreichende Zufuhr von Nährstoffen unerlässlich. Ab dem 6. Monat wird Beikost eingeführt, während das Baby langsam abgestillt wird. Zu diesem Zeitpunkt benötigt das Kind mehr Nährstoffe, insbesondere Cholin, Eisen, Kupfer, Zink, Kalzium, Vitamin A, B-Vitamine (darunter Vitamin B12), Vitamin C, Vitamin D und Jod. Tierische Produkte wie Milch, Eier und Fleisch sind eine wichtige Quelle für viele dieser Nährstoffe, insbesondere für Kalzium, Cholin, Eisen, Jod und Vitamin B12. Es ist jedoch möglich, diese Nährstoffe auch aus pflanzlichen Quellen zu beziehen, indem man auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung achtet.
Vegane Alternativen für Kinder: Nährstoffe ohne Milch, Eier und Fleisch
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihr Kind vegan zu ernähren, sollten Sie sicherstellen, dass es ausreichend Proteine und Aminosäuren zu sich nimmt, da diese für das Wachstum und die Reparatur von Körpergewebe unerlässlich sind. Pflanzliche Proteine finden sich in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten, Nüssen und Samen. Auch eine Kombination aus verschiedenen pflanzlichen Eiweißquellen kann zu einer guten Proteinversorgung beitragen.
Variante 2:
Gefahren veganer Ernährung bei Säuglingen: Warnung des Bundeszentrums für Ernährung
Vegan für Babys und Kleinkinder nicht geeignet, sagt BzgE (Foto: AdobeStock – o_lypa 262303213)
Laut BzgE erhöht eine einseitige Ernährung das Risiko für Nährstoffmangel bei Kindern und kann zu Gedeihstörungen führen. Das Bundeszentrum rät daher davon ab, Babys und Kleinkinder ausschließlich vegan zu ernähren. Sollten Eltern dennoch eine vegane Ernährung in Betracht ziehen, empfehlen Experten eine fachliche Beratung sowie eine regelmäßige ärztliche Kontrolle, um Mangelerscheinungen rechtzeitig zu erkennen. (Quelle: BzgE)
Kinderarzt warnt vor möglichen Nährstoffmängeln bei veganer Ernährung
Die vegane Ernährung von Kindern ist nach den aktuellen Leitlinien nicht empfohlen, sagt Kinderarzt Dr. Clemens Frank. Es ist zwar nicht unmöglich, aber man muss sich intensiv mit den Nährstoffen, Vitaminen und Spurenelementen auseinandersetzen, um mögliche Mangelerscheinungen zu vermeiden. Eine bewusst fleischarme Ernährung hält er hingegen für empfehlenswert. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die alle wichtigen Nährstoffe enthält, um das Wachstum und die Entwicklung von Babys und Kleinkindern zu unterstützen. Eltern sollten bei der Ernährung ihrer Kinder stets Rücksprache mit einem Kinderarzt oder Ernährungsberater halten.
Veggie statt Vegan: Vegetarische Kost als Alternative für Kleinkinder und Babys
Neuere Studien zeigen, dass eine rein vegetarische Ernährung für Babys und Kleinkinder eine gute Alternative zur veganen Ernährung darstellt, um den Nährstoffbedarf zu decken. Eine kanadische Untersuchung aus dem Jahr 2022 ergab, dass sich vegetarisch lebende Kinder genauso gut entwickeln wie Fleischesser. Lediglich ihr Gewicht ist etwas niedriger. Eine ausgewogene Ernährung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse des Kindes ist jedoch immer ratsam, um sicherzustellen, dass alle Nährstoffe in ausreichender Menge vorhanden sind.
